Printing scripts here
Skip to main content
Monthly Archives

Januar 2020

Wie beeinflusst die Digitalisierung unser Schlafverhalten?

By Magazin

Wie beeinflusst die Digitalisierung unser Schlafverhalten?

Der Schlaf der Deutschen leidet unter ihren Gerätschaften. So viel hat das Meinungsforschungsinstitut Ipsos Observer im Auftrag der BARMER festgestellt. Demnach sind Smartphone, Tablet & Co. für viele Menschen der Grund eines gestörten Schlafes.

Rund ein Drittel aller Deutschen, die in ihrem Schlafzimmer auch elektronische Geräte angeschlossen haben, wie beispielsweise Smartphones oder Tablets, haben Schlafprobleme. Mit 33 Prozent sind es etwa 18 Prozent mehr als diejenigen, die auf solche Geräte im Schlafzimmer verzichten. Bei den Schlafproblemen handelt es sich dabei auch um Phänomene, die nicht unbedingt als Probleme an sich wahrgenommen werden. So kann dies auch besagen, dass man beispielsweise länger wach bleibt als unter analogen Bedingungen.

Laut dem Vorstandsvorsitzenden der BARMER, Prof. Dr. Christoph Straub, biete die Digitalisierung im Alltag enorme Chancen und Potenziale. Durch die Ergebnisse der Studie lasse sich daher ableiten, dass es auch sinnvoll sei, zu bestimmten Zeitpunkten nicht mehr online zu sein, zumindest nicht permanent.

Zurückzuführen ist dies auch auf die Tatsache, dass ein ausreichendes Pensum an Schlaf auch essenziell für die körperliche und seelische Gesundheit ist.

Die Zahlen sprechen für sich

Schaut man sich einmal die genauen Zahlen an, so lässt sich schnell erkennen, dass wir von unseren Gerätschaften abhängiger sind, als wir es vielleicht glauben: 30 Prozent der Befragten geben an, zwischen Aufwachen und Aufstehen ihr Smartphone zu benutzen.

28 Prozent können immerhin bis zum Frühstück warten, für wieder andere 19 Prozent ist vor dem Verlassen der Wohnung der Zeitpunkt gekommen, an dem das Smartphone bedient wird.

Morgens ist das Smartphone mit 65 Prozent definitiv das meistgenutzte Gerät, abends vor dem Zubettgehen ist es jedoch der Fernseher mit 36 Prozent, wobei das Smartphone hier nur auf 29 Prozent kommt. Doch scheinbar muss es nicht einmal die Nutzung vor oder nach dem Schlaf sein, die unseren Schlaf stört.

Scheinbar kann es auch die pure Tatsache sein, dass sich das Smartphone oder Tablet einfach nur im selben Zimmer befindet wie das Bett – und dies ist laut der Befragung bei ca. 40 Prozent der Deutschen der Fall. Weitere 21 Prozent nennen in diesem Zusammenhang auch ihren PC oder das Tablet.

Dabei gibt es mittlerweile sogar Tools zur Schlafanalyse. Diese werden allerdings nur von rund 6 Prozent der Befragten auch genutzt. So kann man sich beispielsweise mithilfe von Fitness-Armbändern den Schlaf analysieren lassen.

Auch Apps wie zum Beispiel Schlaf-Rechner-Apps können dazu genutzt werden. Von den Befragten geben allerdings nur ein bis zwei Prozent an, diese Angebote auch zu nutzen.

Jedoch muss dabei auch angemerkt werden, dass immerhin 39 Prozent der Befragten angeben, dass sie ganz bewusst darauf verzichten, elektronische Geräte im Schlafzimmer überhaupt erst aufzubewahren.

Nicht nur die Geräte schaden unserem Schlaf

Weitere, nicht unerhebliche Faktoren, die sich als höchst störend für den Schlaf erweisen, sind aber auch gänzlich unterschiedliche Faktoren, die mit den Geräten gar nicht mal unbedingt etwas zu tun haben müssen. Dazu gehören unter anderem private Sorgen oder Stress, beispielsweise im Berufsleben oder ausgelöst durch terminlichen Zeitdruck. Auch psychische Faktoren wie Depressionen können einen erheblichen Einfluss auf unsere Schlafgewohnheiten nehmen, zum Beispiel indem man es nicht schafft, sich über einen längeren Zeitraum dazu aufzuraffen, schlafen zu gehen.

Von den Befragten gaben 39 Prozent an, dass private Sorgen und/oder Stress ursächlich für Schlafstörungen sind. 34 Prozent nennen als Ursache gesundheitliche Probleme, 33 Prozent berufliche Probleme. Von all denjenigen, die unter Schlafstörungen leiden, sind 26 Prozent von Problemen beim Ein- und Durchschlafen betroffen.

Was man ihnen dabei allerdings zugutehalten muss: Etwas weniger als die Hälfte dieser Menschen, nämlich rund 45 Prozent, waren aufgrund ihrer Schlafstörungen beim Arzt und in sechs von zehn Fällen wurde die Schlafstörung als auch solche diagnostiziert.

Schlafgewohnheiten rund um den Globus

By Magazin

Schlafgewohnheiten rund um den Globus

Auf der Welt gibt es viele verschiedene Kulturen und Gesellschaften. Aus diesem Grund sind auch die Schlafgewohnheiten von Land zu Land sehr unterschiedlich. Fest steht: Schlaf gehört zu den Grundbedürfnissen aller Menschen. Doch in welcher Form und wann genau der Schlaf vollzogen wird, kann in vielerlei Hinsicht passieren.

So ergeben sich hier nicht nur Unterschiede in der durchschnittlichen Zeit, die geschlafen wird. Auch in Puncto Tageszeit und Schlafstätte gibt es verschiedene Angewohnheiten. All dies liegt den Ergebnissen einer Studie zugrunde, die die National Sleep Foundation in sechs Ländern der Welt durchgeführt hat. Eine Gemeinsamkeit in allen Ländern gibt es allerdings: Die meisten Menschen schlafen zu wenig.

Großbritannien – Kein Zubettgehen ohne Tee

Klischees werden selten bestätigt. Nicht so in Großbritannien, dessen Bewohnern häufig nachgesagt wird, dass sie enorme Mengen an Tee konsumieren. Vielleicht mag dieses Detail an sich nicht ganz stimmen, jedoch ist es erstaunlich, wie viele Menschen vor dem Schlaf noch eine Tasse Tee zu sich nehmen. Außerdem gehört es bei vielen Briten zur Abendroutine, noch etwas fernzusehen sowie selbst im Bett noch eine Zeitschrift oder ein Buch zu lesen.

Mexiko – In der Ruhe liegt die Kraft

Tatsächlich sind es die Mexikaner, die wohl am meisten schlafen. Im Durchschnitt kommen sie auf etwa sieben Stunden pro Nacht. Obwohl weltweit einigermaßen bekannt ist, dass ein achtstündiger Schlaf dem Optimum an Erholung entspricht. Hier lässt sich auch auf die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit schließen.

In Mexiko lässt man sich aber auch davon nicht beirren und legt deshalb hier viel Wert auf einen ungestörten Schlaf. Dafür wird beispielsweise vor dem Zubettgehen noch meditiert, gebetet oder ruhige Musik gehört. Auch warme Entspannungsbäder sind sehr beliebt.

Japan – Schlafen in der Öffentlichkeit

In Japan ist es tatsächlich üblich, auch an öffentlichen Orten Nickerchen zu machen. Dies liegt vor allem daran, dass in Japan aufgrund der dort herrschenden Mentalität in der Bevölkerung mehr Priorität auf Arbeit gelegt wird. Die eigene körperliche und seelische Verfassung sind zwar ebenso wichtig, vor diesem Hintergrund jedoch zweitrangig.

So wird des Nachts im Durchschnitt nur ca. 6 Stunden geschlafen. Um den Schlafmangel auszugleichen, werden tagsüber kleine Nickerchen eingelegt, die beispielsweise Bahn- und Busfahrten oder Arbeitspausen im Büro überbrücken. Aufgrund der Häufigkeit dieses Phänomens ist es dort mittlerweile sogar gesellschaftlich akzeptiert.

Amerika – Duft statt Luft

In den Vereinigen Staaten verhält es sich – mittlerweile – ähnlich mit den täglichen Schlafgewohnheiten wie in Japan. Auch hier werden kleinere Nickerchen über den Tag verteilt und dafür nachts weniger geschlafen.

Tatsächlich ist es bei manchen Menschen sogar üblich, gar keinen festen Schlafblock mehr zu haben, auch nachts nicht, sondern über 24 Stunden verteilt kurze Schlafpausen zu machen. Tatsächlich kann auch auf diese Weise genug Energie für die erforderliche Produktivität eines Tagesablaufs gesammelt werden.

Doch was eigentlich noch viel kurioser an den Schlafgewohnheiten in Amerika ist, ist die Tatsache, dass die Schlafzimmer hier nur manchmal bis selten gelüftet werden. Stattdessen versprüht man Raumspray in verschiedenen Düften, wie beispielsweise Jasmin oder Lavendel. Und das, obwohl auch Haustiere gern gesehene Gäste im heimischen Bett sind.

Deutschland – Gründlichkeit und Reinheit

Vor allem für Deutsche sollte das Vernachlässigen des Raumlüftens in den USA Staunen hervorrufen, denn: In Deutschland ist es in großen Teilen der Bevölkerung üblich, jeden Tag mindestens einmal, wenn nicht zweimal, das Schlafzimmer zu lüften. Selbst, wenn es draußen eisig kalt oder stürmisch-regnerisch sein sollte.

Auch die Bettwäsche wird hier häufig gewechselt, im Durchschnitt alle zwei bis drei Wochen. Laut Experten ist es jedoch empfehlenswert, dies alle 7 bis maximal 14 Tage zu machen. Eine Gemeinsamkeit mit den Amerikanern teilen aber auch die Deutschen: Hier wird in vielen Fällen morgens nach dem Aufstehen das Bett gemacht.

Unser Schlafrythmus im Wandel der Zeit

By Magazin

Wie schlafen wir?

Bevor wir schlafen gehen, sitzen wir noch für mehrere Stunden vor dem Fernseher oder unseren Smartphones. Das Licht des Fernsehers oder des kleinen Handybildschirms gaukelt dem Auge und Gehirn bis mitten in die Nacht hinein vor, dass es gerade helllichter Tag sei. Hierdurch schüttet das Gehirn keine Schlafhormone aus – der Körper wird nicht müde und schaltet nicht in den Schlafmodus um. Daher ist es auch kein Wunder, dass Menschen in Industrieländern nicht mehr gut schlafen.

Dabei ist nicht die Länge des Schlafs das Problem – denn biologische Studien zeigen heute, dass Menschen aus Naturvölkern in einer viel natürlicheren Umgebung als einer Großstadtwohnung auch nicht länger schlafen.

Im Schnitt schliefen die untersuchten Personen dreier indigener Volksgruppen lediglich 6½ Stunden. Das ist deutlich weniger als die acht Stunden die die Medizin Erwachsenen Europäern rät. Damit sollten die Menschen der Hadza aus Tansania, San aus Naminia und Tsimanen aus Bolivien ständig übermüdet sein.

Trotz unterschiedlicher Lebensweisen und Lebensräume schlafen die Menschen dieser drei Völker eher kürzer als der durchschnittliche Europäer. Die Annahme, das früher mehr geschlafen wurde oder das Europäer zu wenig Schlaf bekämen, ist damit widerlegt.

Wie schliefen die Leute bevor es künstliches Licht gab?

Anders als in der Forschung traditionell angenommen, gehen Menschen aus Naturvölkern, die kein elektrisches Licht nutzen nicht mit dem Einbruch der Nacht zu Bett. Anstatt dem Wechsel von Sonne und Mond streng zu folgen, bleiben die Hadza, San und Tsimanen noch mehrere Stunden wach, nachdem die Sonne untergegangen ist. Außerdem stehen sie in der Regel schon auf, bevor die Sonne aufgegangen ist. Scheinbar orientiert sich der Schlaf dieser Naturvölker eher an den Temperaturen, als dem Sonnenstand. Erst wenn es angenehm kühl zum Schlafen ist, legten sich diese Völker schlafen.

Diesen Rückschluss unterstützt auch die Anzahl der Mittagsschläfchen. Während der heißen Sommermonaten legten die untersuchten Personen etwa an einem Viertel der Tage einen Mittagsschlaf ein. Im Winter nur noch an ungefähr 4% der Tage.

Die Studie wirft interessante Fragen auf und widerlegt, die Behauptung, dass der durchschnittliche Europäer zu wenig schläft. Aber sie lässt keinen direkten Rückschluss zu, wie Erholsam der Schlaf tatsächlich ist. Denn es wurde nicht untersucht, warum der Schlaf so viel besser ist. Es könnte sein, dass allein der Lebensstil von Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten und weniger im Auto oder am Schreibtisch für einen besseren und natürlicheren Schlaf sorgt.

Insgesamt untersuchten die Forscher 94 Angehörige der Naturvölker kamen während des Untersuchungszeitraum auf 1165 Untersuchstage. Dabei war das Schlafverhalten der Probanden in allen drei Völkern sehr ähnlich. Hierdurch und durch und die Anzahl der Schlaftage gehen die Forscher von einem allgemeingültigen Ergebnis aus.

Schlechte Schlafqualität in Industrieländern

Wenn nicht die Quantität des Schlafes das Problem in Europa ist, dann ist der Grund für die anhaltende Müdigkeit vieler Menschen wohl eher die Qualität. Diese ist durch den Lebensrhythmus vieler Menschen oder durch andere Faktoren eingeschränkt.

Ein großes Problem für viele Menschen ist ein unnatürlicher Schlafrhythmus. Besonders Menschen, die Schichtarbeit verrichten müssen, können ihrem natürlichen Schlafrhythmus nicht folgen. Bei anderen muss es nicht so extrem sein – aber jemand der eher eine Eule ist und bereits früh an seinem Arbeitsplatz sein muss, kann trotzdem nicht ausgeschlafen sein.

Stadtbewohner haben häufig das Problem, das sie keine wirklich ruhige Schlafumgebung schaffen können. Oft ist die unterschwellige Geräuschkulisse einer Stadt – vor allem der Verkehrslärm – immer irgendwie zu hören, auch wenn er nicht mehr bewusst wahrgenommen wird.

Was einen guten Schlaf verhindert

Andere Probleme, die zu einem schlechten Schlaf führen liegen innerhalb der Wohnung und sind vermeidbar. Wenn die Schlafbedingungen der untersuchten Naturvölker als beispielhaft gelten können, sollten künstliche Lichtquellen am Abend vermieden werden – es reicht aber schon ein oder zwei Stunden vor dem Zubettgehen auf das Surfen im Internet, Sozialen Netzwerken zu verzichten und keine grellen Bildschirme mehr anzusehen.

Wer Probleme beim Einschlafen hat, weil immer mehr Probleme im Kopf durchdacht werden müssen und diese einen nicht mehr loslassen, sollte versuchen die Probleme zuerst aus dem Kopf zu kriegen. Hierfür ist ein altes, und bewährtes Mittel, die Probleme am Schreibtisch auf einen Notizzettle zu schreiben. Das erleichtert das Einschlafen.

Aber auch andere Bedingungen können für einen gesunden Schlaf verbessert werden. Das Schlafzimmer sollte gut gelüftet sein, nicht zu warm – um die 18 Grad Celsius gelten als ideal – und abgedunkelt sein. Auch natürliches Licht fördert Schlaflosigkeit.

Zusammenfassung

Von Naturvölkern können die Bewohner von Industriestaaten noch viel lernen. Scheinbar brauchen wir weniger Schlaf, als wir immer meinen – wir brauchen nur besseren Schlaf. Die Qualität des eigenen Schlafs zu verbessern ist dabei schon mit einigen Tricks und Verhaltensregeln leicht bewerkstelligt – vielleicht schlafen wir dann bald genauso gut wie die Hadza, San und Tsimanen.