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Wie beeinflusst die Digitalisierung unser Schlafverhalten?

Der Schlaf der Deutschen leidet unter ihren Gerätschaften. So viel hat das Meinungsforschungsinstitut Ipsos Observer im Auftrag der BARMER festgestellt. Demnach sind Smartphone, Tablet & Co. für viele Menschen der Grund eines gestörten Schlafes.

Rund ein Drittel aller Deutschen, die in ihrem Schlafzimmer auch elektronische Geräte angeschlossen haben, wie beispielsweise Smartphones oder Tablets, haben Schlafprobleme. Mit 33 Prozent sind es etwa 18 Prozent mehr als diejenigen, die auf solche Geräte im Schlafzimmer verzichten. Bei den Schlafproblemen handelt es sich dabei auch um Phänomene, die nicht unbedingt als Probleme an sich wahrgenommen werden. So kann dies auch besagen, dass man beispielsweise länger wach bleibt als unter analogen Bedingungen.

Laut dem Vorstandsvorsitzenden der BARMER, Prof. Dr. Christoph Straub, biete die Digitalisierung im Alltag enorme Chancen und Potenziale. Durch die Ergebnisse der Studie lasse sich daher ableiten, dass es auch sinnvoll sei, zu bestimmten Zeitpunkten nicht mehr online zu sein, zumindest nicht permanent.

Zurückzuführen ist dies auch auf die Tatsache, dass ein ausreichendes Pensum an Schlaf auch essenziell für die körperliche und seelische Gesundheit ist.

Die Zahlen sprechen für sich

Schaut man sich einmal die genauen Zahlen an, so lässt sich schnell erkennen, dass wir von unseren Gerätschaften abhängiger sind, als wir es vielleicht glauben: 30 Prozent der Befragten geben an, zwischen Aufwachen und Aufstehen ihr Smartphone zu benutzen.

28 Prozent können immerhin bis zum Frühstück warten, für wieder andere 19 Prozent ist vor dem Verlassen der Wohnung der Zeitpunkt gekommen, an dem das Smartphone bedient wird.

Morgens ist das Smartphone mit 65 Prozent definitiv das meistgenutzte Gerät, abends vor dem Zubettgehen ist es jedoch der Fernseher mit 36 Prozent, wobei das Smartphone hier nur auf 29 Prozent kommt. Doch scheinbar muss es nicht einmal die Nutzung vor oder nach dem Schlaf sein, die unseren Schlaf stört.

Scheinbar kann es auch die pure Tatsache sein, dass sich das Smartphone oder Tablet einfach nur im selben Zimmer befindet wie das Bett – und dies ist laut der Befragung bei ca. 40 Prozent der Deutschen der Fall. Weitere 21 Prozent nennen in diesem Zusammenhang auch ihren PC oder das Tablet.

Dabei gibt es mittlerweile sogar Tools zur Schlafanalyse. Diese werden allerdings nur von rund 6 Prozent der Befragten auch genutzt. So kann man sich beispielsweise mithilfe von Fitness-Armbändern den Schlaf analysieren lassen.

Auch Apps wie zum Beispiel Schlaf-Rechner-Apps können dazu genutzt werden. Von den Befragten geben allerdings nur ein bis zwei Prozent an, diese Angebote auch zu nutzen.

Jedoch muss dabei auch angemerkt werden, dass immerhin 39 Prozent der Befragten angeben, dass sie ganz bewusst darauf verzichten, elektronische Geräte im Schlafzimmer überhaupt erst aufzubewahren.

Nicht nur die Geräte schaden unserem Schlaf

Weitere, nicht unerhebliche Faktoren, die sich als höchst störend für den Schlaf erweisen, sind aber auch gänzlich unterschiedliche Faktoren, die mit den Geräten gar nicht mal unbedingt etwas zu tun haben müssen. Dazu gehören unter anderem private Sorgen oder Stress, beispielsweise im Berufsleben oder ausgelöst durch terminlichen Zeitdruck. Auch psychische Faktoren wie Depressionen können einen erheblichen Einfluss auf unsere Schlafgewohnheiten nehmen, zum Beispiel indem man es nicht schafft, sich über einen längeren Zeitraum dazu aufzuraffen, schlafen zu gehen.

Von den Befragten gaben 39 Prozent an, dass private Sorgen und/oder Stress ursächlich für Schlafstörungen sind. 34 Prozent nennen als Ursache gesundheitliche Probleme, 33 Prozent berufliche Probleme. Von all denjenigen, die unter Schlafstörungen leiden, sind 26 Prozent von Problemen beim Ein- und Durchschlafen betroffen.

Was man ihnen dabei allerdings zugutehalten muss: Etwas weniger als die Hälfte dieser Menschen, nämlich rund 45 Prozent, waren aufgrund ihrer Schlafstörungen beim Arzt und in sechs von zehn Fällen wurde die Schlafstörung als auch solche diagnostiziert.